Ein Weihnachtsgeschenk für die Region
Die Entscheidung, das Dreiländereck zur Drehscheibe von Deutschlands atomaren Hinterlassenschaften zu machen, basierte weniger auf Sachargumenten, sondern war vielmehr politisch motiviert. Nur so konnte ein in vielen Belangen ungeeigneter Standort ausgewählt werden.
Jahrelang versuchte der Widerstand mit sachlichen Argumenten die ungünstige Entscheidung bezüglich Würgassen abzuwenden. Dieser Ansatz war enorm wichtig. Er stärkte sowohl den Widerstand in der Bevölkerung als auch in den Rathäusern, Landkreisen und betroffenen Bundesländern. Die verantwortlichen Planer zeigten sich jedoch unbeeindruckt, da sie sich auf politischer Entscheidungsebene auf Rückendeckung verlassen konnten.
Seit Anfang 2023 verfolgte der BI-Vorstand eine maßgebliche Strategieerweiterung. Unter Beibehaltung von Sachargumenten wurden die politisch Verantwortlichen nun offen und direkt mit unangenehmen Wahrheiten konfrontiert. Darüber hinaus arbeitete die BI dem
Standortarbeitskreis zu, um im Falle einer juristischen Auseinandersetzung gemeinsam mit der gesamten Region gerüstet zu sein. Dieses zeigte deutliche Wirkung.
Das BMUV nahm von seiner Planung eines LoK Abstand. Ein Erfolg und ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Region.
Der Vorstand der Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck bedankt sich bei allen Unterstützern, wünscht schöne Feiertage und ein entspanntes 2024.
BMUV: Kein Logistikzentrum für das Endlager Konrad | Pressemitteilung
Quelle: https://www.bmuv.de/pressemitteilung/kein-logistikzentrum-fuer-das-endlager-konrad
Auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Würgassen soll ein sogenanntes Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll entstehen. Die BGZ möchte ab 2023 durch den Bau einer 325mx125m großen Halle (das entspricht der Größe von drei Fußballstadien) die vorwiegend touristisch geprägte Weserberglandregion zur bundesweit einzigen Atommülldrehscheibe aller schwach- und mittelradioaktiven Abfälle Deutschlands machen. Ab 2027 sollen nach dem Willen des BMU und der BGZ über 300.000m³ Atomschrott für 30 Jahre zur Belieferung des Endlagers Konrad bei Salzgitter am Standort Würgassen, fernab überregionaler Verkehrsanbindungen, umgeschlagen werden. Die Standortentscheidung erfolgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter vielfacher Missachtung der Vorgaben der Entsorgungskommission des Bundes. Sowohl die zu erwartenden Betriebskosten, als auch Kriterien der optimalen Transportsicherheit und des Strahlenschutzes fanden bei der Standortauswahl keinerlei Berücksichtigung. Ein durch den TÜV Nord ausgearbeitetes Gutachten im Auftrag der Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bescheinigt, dass eine solche Einrichtung für die Belieferung des Endlagers nicht notwendig ist, keinen signifikanten Zeitvorteil bei der Endlagerung erbringt und der Betrieb mit einer höheren Strahlenbelastung für Personal und Anwohner, sowie höheren Unfallrisiken einhergehen würde. Zu unserem Faktencheck und zu den News/Aktionen
Die Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck e.V. stellt sich dem Vorhaben des BMUV und der BGZ entgegen und setzt sich für eine bestmögliche, sichere, ökologisch verträgliche und zugleich kosteneffiziente Entsorgung der atomaren Hinterlassenschaften, vor allem der vier Energiekonzerne Deutschlands als Hauptverursacher, ein.