Im Bild v.L: Hubertus Grimm (Bürgermeister Beverungen), Paul Weskamp, Martin Hoppe, Reiner Schmidtken (Vorstand BI), Miriam Tornieporth (.ausgestrahlt), Wulf Hahn (RegioConsult), Katharina Weller (Campingplatz Axelsee), Martin Ahlborn (BI), Wolfhard Weller (Campingplatz Axelsee), Katrin Meyer (Vorstand BI), Jakob Weller (Campingplatz Axelsee), Rainer Lenzing (Vorstand BI), Klaus Brunsmeier (BUND), Thorsten Schäfer (Vorstand BI)
Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck honoriert Unterstützer
Der Vorstand der Bürgerinitiative hat sich im Rahmen einer Pressekonferenz nach dem erfolgreichen Widerstand gegen das geplante atomare Bereitstellungslager durch eine Zuwendung für gemeinnützige Zwecke in Höhe von 5.000,-- EUR bei den Institutionen „.ausgestrahlt“ und „BUND“ bedankt. Die symbolische Scheckübergabe erfolgte auf dem Campingplatz am Axelsee vor dem großen gelben W. Dort hat die Betreiberfamilie Weller dem Widerstandssymbol einen neuen dauerhaften Standort ermöglicht. Unter dem Leitgedanken „Was macht einen erfolgreichen Widerstand aus“, wurden die Faktoren zivilgesellschaftliches Engagement, Fachwissen, Strategie und rechtlicher Beistand vom Moderator und BI – Vorstand Martin Hoppe sowie den maßgeblich beteiligten Protagonisten auf der Pressekonferenz durchleuchtet. Vom Verein „.ausgestrahlt“ aus Hamburg, welcher die Region jahrelang unentgeltlich mit den überall präsenten großen gelben Bannern unterstützt hat, stellte Miriam Tornieporth dar, wie wichtig bürgerliches Engagement bei der Gestaltung des eigenen Umfelds ist. Der die Bürgerinitiative vertretende Umweltanwalt Philipp Heinz aus Berlin beschrieb den Erfolg mit dem Statement „Aus meiner Sicht war ein enorm wichtiger Faktor die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, Landkreisen, Initiativen, bis hin zu den Bundesländern. Immer sachlich, aber auch mit großer Klarheit und Deutlichkeit. Der Organisation einer derartigen Zusammenarbeit gebührt größter Respekt und Hochachtung.“ Mit dieser Einschätzung wurde u.a. Bürgermeiste Hubertus Grimm adressiert, der jahrelang den Standortarbeitskreis, einem Zusammenschluss von Vorstandsmitgliedern aus den Bürgerinitiativen sowie kommunalen und politischen Vertretern, verantwortlich leitete. In seinem Vortrag stellte Hubertus Grimm dar, wie der Energiestandort in Würgassen durch die aktuell installierten Batteriespeicher vom „Atom zum Akku“ gewandelt und weiterentwickelt wird. Dass dieses Erfolgsmodell auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden konnte, ist auch dem fachorientierten Widerstand zu verdanken. Auf hohe Qualität sowie Fachkompetenz legt die Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck in Ihrer Arbeit und bei der Auswahl ihrer Partner immer höchsten Wert. Und so ist es kein Zufall, dass Herr Wulf Hahn von der Verkehrsplanungsagentur RegioConsult aus Marburg beauftragt wurde, eine fachgutachterliche Stellungnahme zur verkehrstechnischen Anbindung des geplanten Bereitstellungslagers in Würgassen zu erstellen. In seinem Kurzbeitrag kritisierte Wulf Hahn die ungünstigen Voraussetzungen für ein derartiges Bauvorhaben im Dreiländereck, aber auch die unprofessionellen Studien und Arbeitsgrundlagen des Vorhabenträgers. Final wurde die Pressekonferenz durch die Ausführungen des Vorstandsmitglieds des BUND aus NRW, Klaus Brunsmeier, abgerundet. Er unterstütze die Region über die Widerstandsjahre unentgeltlich beratend und hätte im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung eine Verbandsklage ermöglicht. Klaus Brunsmeier erinnerte im Rahmen seines Vortrags daran, dass zwei Generationen die Kernenergie für sich genutzt haben, nun aber in der Folge dreißigtausend Generationen die risikoreichen atomaren Abfälle hinterlassen werden. Demgegenüber fungieren jetzt die regenerativen Energieformen nachhaltig, und dieses sowohl unter ökologischen als auch wirtschaftlichen Aspekten.
Nach der Pressekonferenz wurde der Erfolg gebührend im Bürgerhaus in Helmarshausen bis in die Nacht gefeiert. Zu den Vereinsmitgliedern und kommunalen Vertretern gesellten sich dort auch der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sowie das Mitglied des hessischen Landtags Oliver Ulloth (SPD) hinzu. Der Landtagsabgeordnete aus NRW Matthias Goecken (CDU) war leider durch eine Parallelveranstaltung verhindert. Die Dreigenannten repräsentieren exemplarisch den erfolgreichen länder- und parteiübergreifenden Widerstand. „Nach der Festivitäten gilt es nun aber, den Verein inhaltlich und organisatorisch weiterzuentwickeln“ so der erste Vorsitzende Martin Ahlborn. Die Satzung des Vereins lässt für die Zukunft auch Engagement im Rahmen des Naturschutzes zu. Um hier möglichst bald die Weichen für die zukünftige Vereinsausrichtung zu stellen, wird noch für dieses Jahr eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstands anberaumt.